Die Metallmikroskopie

Metalle scheinen mit dem bloßen Auge betrachtet meistens aus einer homogenen Substanz zu bestehen. Schleift, poliert und ätzt man sie jedoch in einer bestimmten Weise an, so zeigt sich unter dem Mikroskop eine Struktur, die man das Gefüge des Metalls nennt.
Metalle und Legierungen (Mischungen verschiedener chem. Elemente mit mindestens einem Metall) bestehen aus einem Gemenge verschiedener Kristallkörner, die man bei mikroskopischer Vergrößerung erkennt.

Ferrit und Perlit in Stahl C60

Auf dem Bild sieht man das Gefüge eines Stahls mit etwa 0,6 % Kohlenstoff, wenn der Stahl von 800 °C an ruhender Luft abgekühlt wird.
Die hellen Körner bestehen aus Eisen, das nur sehr wenig Kohlenstoff (ca. 0,02 %) enthält und als „Ferrit“ bezeichnet wird.
Dunkel erscheint im Gegensatz hierzu der als „Perlit“ bezeichnete Gefügebestandteil, der während des Abkühlungsprozesses bei 723 °C isotherm (bei konstanter Temperatur) entsteht. Perlit besteht aus 0,8 % Kohlenstoff, der in Eisenkarbid–Lamellen zwischen kohlenstoffgesättigten Ferritkristallen vorliegt.

Austenit
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